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Ein Angebot des Bundesinstituts für Berufsbildung

Glossar

Manche Wörter und Begriffe auf der Website www.anerkennung-in-deutschland.de sind schwer verständlich. Im Glossar erklären wir diese Wörter und Begriffe.

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A
Absicht der Arbeitsaufnahme

Auch: Erwerbstätigkeitsabsicht, Arbeitsabsicht; 
Nachweis, Darlegung, Glaubhaftmachung der Arbeitsabsicht

Die Anerkennung der Berufsqualifikation aus dem Ausland können Personen beantragen, die in Deutschland arbeiten wollen. Personen aus Drittstaaten müssen die Absicht nachweisen, in Deutschland arbeiten zu wollen.

Die zuständige Stelle kann einen Nachweis für die Arbeitsabsicht verlangen. Die zuständige Stelle weiß dann auch, in welchem Ort oder Bundesland die Person arbeiten will.

Ein Nachweis der Arbeitsabsicht ist z.B.: 

  • Standortvermerk der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA)
  • Kontakt mit einem Arbeitgeber in Deutschland: z.B. Arbeitsvertrag, Einstellungszusage, Bewerbungen, Einladungen zu Vorstellungsgesprächen
  • Geschäftskonzept für eine selbständige Tätigkeit
  • Antrag auf ein Visum zur Einreise, um in Deutschland zu arbeiten

Ausnahmen: Personen aus EU/EWR/Schweiz brauchen keinen Nachweis. Sie müssen nur erklären, an welchem Ort in Deutschland sie arbeiten wollen. Wer aus einem Drittstaat kommt und schon in EU/EWR/Schweiz lebt, braucht auch keinen Nachweis. Der Standortvermerk kann aber hilfreich sein. Er bestätigt der zuständigen Stelle, dass die Person in dem genannten Bundesland arbeiten möchte. Z.B. wenn die Person noch keinen Arbeitgeber in Deutschland gefunden hat.

Dokumente für die Antragstellung

Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung

amtliche Beglaubigung

Eine amtliche Beglaubigung ist eine Bescheinigung von einer Behörde oder einem Notar. Damit bescheinigt eine Behörde oder ein Notar, dass ein Dokument echt ist. Eine amtliche Beglaubigung bescheinigt auch, dass eine Kopie oder eine Unterschrift echt ist.

anerkannt, staatlich (Bezeichnung)

siehe staatlich anerkannt (Bezeichnung)

Anerkennung

Auch:
Anerkennung der Berufsqualifikation,
Gleichwertigkeitsfeststellung,
Gleichwertigkeit

Anerkennung bedeutet hier: Eine ausländische Berufsqualifikation ist mit einer deutschen Berufsqualifikation rechtlich gleichwertig. Das heißt: Die ausländische Berufsqualifikation ist in Deutschland anerkannt. Die Gleichwertigkeit gilt für einen bestimmten deutschen Referenzberuf.

Es gibt Unterschiede bei der Anerkennung:

Volle Anerkennung

Eine ausländische Berufsqualifikation ist mit dem deutschen Referenzberuf rechtlich gleichwertig.

Teilweise Anerkennung

Eine ausländische Berufsqualifikation ist mit dem deutschen Referenzberuf nur teilweise gleichwertig. Der Grund dafür ist: Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen der ausländischen Berufsqualifikation und der deutschen Berufsqualifikation.

Dann gibt es 2 Möglichkeiten, um doch noch die volle Anerkennung zu erhalten:

Keine Anerkennung

Eine ausländische Berufsqualifikation ist mit dem deutschen Referenzberuf nicht gleichwertig. Der Grund dafür ist: Die Unterschiede zwischen der ausländischen Berufsqualifikation und dem deutschen Referenzberuf sind zu groß.

Die Anerkennung muss mit einem Anerkennungsantrag beantragt werden. Dann beginnt das Anerkennungsverfahren.
 

Anerkennungsantrag

Auch: Antrag auf Anerkennung

Der Anerkennungsantrag ist meistens ein Formular. Damit können Personen die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation beantragen. Das Formular lässt sich meistens von der Website der zuständigen Stelle herunterladen.

Wenn es kein Formular gibt, kann die Person einen sogenannten formlosen Antrag stellen. Das bedeutet: Die Person schreibt einen Brief an die zuständige Stelle. In dem Brief beantragt sie die Anerkennung ihrer Berufsqualifikation.

Der Anerkennungsantrag muss zusammen mit den notwendigen Dokumenten bei der zuständigen Stelle eingereicht werden. Das geht meistens per Post oder E-Mail. Der Anerkennungsantrag kann manchmal auch online gestellt werden.

Wie und wo der Anerkennungsantrag im konkreten Fall eingereicht werden kann, erfahren Antragstellende im Anerkennungs-Finder.

Dokumente für die Antragstellung

Anerkennungsbescheid

Auch:
Gleichwertigkeitsbescheid,
Bescheid über Gleichwertigkeit,
Bescheid zur Gleichwertigkeitsfeststellung,
Anerkennungsurkunde

Ein Anerkennungsbescheid ist ein Dokument von der zuständigen Stelle zu einem Anerkennungsantrag. Darin steht das Ergebnis des Anerkennungsverfahrens. Ein Anerkennungsbescheid ist rechtsverbindlich.

Bei voller Anerkennung kann mit dem Anerkennungsbescheid die Erlaubnis zur Berufstätigkeit verbunden sein. Das kann z. B. die Approbation, die Berufserlaubnis, die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung oder die Urkunde zur staatlichen Anerkennung sein.
 

Anerkennungs-Finder

Der Anerkennungs-Finder ist ein spezielles Tool auf der Website www.anerkennung-in-deutschland.de zur Suche nach Informationen zur Anerkennung. Damit können Personen leicht Informationen auf dieser Website finden. Es gibt z. B. Informationen zur zuständigen Stelle, zu Besonderheiten zum Beruf, Kosten für das Anerkennungsverfahren und erforderlichen Dokumente.

Anerkennungs-Finder

 

Anerkennungsgesetz

Das Anerkennungsgesetz regelt die Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen. Im Anerkennungsgesetz steht: Personen mit einer ausländischen Berufsqualifikation haben in Deutschland das Recht auf ein Anerkennungsverfahren.

Das Gesetz heißt offiziell: Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen. Es gibt das Anerkennungsgesetz des Bundes und die Anerkennungsgesetze der 16 Bundesländer. Wichtige Teile der Anerkennungsgesetze sind das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) und die Anpassungen für die Fachgesetze und für Verordnungen zu Berufen.
 

Anerkennungspartnerschaft

Die Anerkennungspartnerschaft ist ein sogenannter Aufenthaltstitel für Personen aus Drittstaaten. Der Aufenthalt dient hierbei dem Zweck, das Anerkennungsverfahren in Deutschland durchzuführen und nach maximal 3 Jahren mit der vollen Anerkennung abzuschließen.

Mit der Anerkennungspartnerschaft können Personen aus Drittstaaten auch ohne vorherige Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation nach Deutschland einreisen. Wenn die Person aus dem Ausland einen Arbeitsplatz gefunden hat, trifft sie mit ihrem Arbeitgeber eine Vereinbarung. Darin verpflichtet sie sich, die Anerkennung direkt nach der Einreise zu beantragen. Die angehende Fachkraft kann einreisen und sofort eine Beschäftigung antreten. Wenn der Beruf reglementiert ist, sind bestimmte Tätigkeiten noch nicht oder nur unter Aufsicht möglich. Der Arbeitgeber unterstützt die Fachkraft bei der Anerkennung. Er muss auch die Qualifizierung ermöglichen, die für die Anerkennung notwendig ist.

Mehr zur Anerkennungspartnerschaft und ihren Voraussetzungen erfahren Sie hier:

Wie funktioniert die Anerkennungspartnerschaft?

Vorteile der Anerkennung

Anerkennungsverfahren

Auch:
Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren,
Gleichwertigkeitsfeststellung,
Gleichwertigkeitsprüfung

Die zuständige Stelle in Deutschland prüft im Anerkennungsverfahren die ausländische Berufsqualifikation. Die zuständige Stelle prüft: Ist die ausländische Berufsqualifikation mit dem deutschen Referenzberuf gleichwertig?

Für das Anerkennungsverfahren braucht die zuständige Stelle Zeugnisse und andere Dokumente über Inhalt und Dauer der Berufsqualifikation. Zeugnisse und andere Dokumente über die Berufserfahrung sind auch wichtig.
 

Anerkennungszuschuss

auch: Anerkennungszuschuss des Bundes, „Zuschuss“

Der Anerkennungszuschuss ist eine finanzielle Förderung für die Verfahren zur Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen oder Hochschulqualifikationen.

Finanzielle Förderung

Anpassungslehrgang

Ein Anpassungslehrgang ist eine Ausgleichsmaßnahme für reglementierte Berufe. Dabei lernt eine Person das, was ihr für die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation noch fehlt. Durch die erfolgreiche Teilnahme kann diese Person die wesentlichen Unterschiede zum deutschen Referenzberuf ausgleichen. Dann erhält die Person doch noch die volle Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation.

In einem Anpassungslehrgang arbeitet die Person in dem jeweiligen reglementierten Beruf. Sie wird dabei von einer für diesen Beruf qualifizierten Person beaufsichtigt. Zum Beispiel als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann in einem Krankenhaus.

Manchmal ist der Anpassungslehrgang auch eine Zusatzausbildung. Ein Anpassungslehrgang dauert maximal 3 Jahre. Die Dauer hängt davon ab, welche Unterschiede in ihrem Anerkennungsbescheid stehen bzw. was die Person noch lernen muss.
 

Anpassungsqualifizierung

Mit einer Anpassungsqualifizierung können Personen mit nicht reglementierten Berufen wesentliche Unterschiede zwischen ihrer ausländischen Berufsqualifikation und dem deutschen Referenzberuf ausgleichen. Dann können sie doch noch die volle Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation erhalten. Dazu müssen sie nach Abschluss der Qualifizierung einen Folgeantrag bei der zuständigen Stelle stellen.

Approbation

Die Approbation ist eine offizielle staatliche Berufszulassung.  Mit einer Approbation dürfen Personen mit einem akademischen Heilberuf in Deutschland dauerhaft und ohne Einschränkung arbeiten. Dies gilt z. B. für Ärztinnen und Apotheker.

Arbeitserlaubnis

Das Wort Arbeitserlaubnis ist kein offizieller Begriff und kein eigenes Dokument. Der offizielle Begriff ist Genehmigung zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Diese Genehmigung erteilt die Ausländerbehörde mit einem Vermerk im Aufenthaltstitel. Personen aus Drittstaaten brauchen diese Genehmigung, damit sie in Deutschland arbeiten dürfen. Das heißt: Personen aus Drittstaaten dürfen in Deutschland nur arbeiten, wenn dazu ein Vermerk im Aufenthaltstitel steht!

Staatsangehörige der EU und des EWR benötigen keinen Aufenthaltstitel, um in Deutschland zu arbeiten. Staatsangehörige der Schweiz benötigen nur die Aufenthaltserlaubnis-Schweiz.

Prüfen Sie Ihre Möglichkeiten mit dem Quick-Check von Make it in Germany: Hier erfahren Sie, ob Sie in Deutschland arbeiten und leben können.

Quick-Check von Make it in Germany
 

Arbeitsmarktzugang

Die rechtlichen oder fachlichen Voraussetzungen, um als Ausländerin oder Ausländer in Deutschland arbeiten zu können.

Das Aufenthaltsgesetz (AufenthG) regelt den Arbeitsmarktzugang. Es gibt verschiedene Regeln für Staatsangehörige aus verschiedenen Ländern. Wichtig ist dabei der Grund für den Aufenthalt (siehe Aufenthaltstitel). Für Staatsangehörige aus EU/EWR/Schweiz gilt die Niederlassungsfreiheit.
 

Aufenthaltstitel

Personen aus Drittstaaten brauchen eine staatliche Erlaubnis, wenn sie nach Deutschland einreisen und sich hier aufhalten wollen. Diese Erlaubnis heißt: Aufenthaltstitel.

Es gibt 3 befristete Aufenthaltstitel:

  • Aufenthaltserlaubnis
  • Blaue Karte EU
  • Visum

Es gibt 2 unbefristete Aufenthaltstitel:

  • Daueraufenthalt EU
  • Niederlassungserlaubnis

In Deutschland wird der Aufenthaltstitel bei der Ausländerbehörde beantragt. Im Ausland wird der Aufenthaltstitel in der deutschen Auslandsvertretung beantragt.
Weitere Informationen gibt es beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Informationen zur Einreise für Personen aus Drittstaaten

Informationen zum Aufenthaltsrecht

Staatsangehörige der EU und des EWR brauchen keinen Aufenthaltstitel. Staatsangehörige der Schweiz müssen ihren Aufenthalt in Deutschland anzeigen.

Informationen für Staatsangehörige der EU/EWR/Schweiz

 

Ausbildungsberuf

Ein Beruf, der durch eine geregelte Berufsausbildung erlernt wird. Es gibt 2 Arten von Ausbildungsberufen:

Ausbildungsbetrieb

Betriebe und Unternehmen, in denen Auszubildende eine duale Berufsausbildung machen können. In einem Ausbildungsbetrieb findet der praktische Teil der Berufsausbildung statt.

Ausbildungsland

Auch: Ausbildungsstaat

Das Land, in dem das Abschlusszeugnis für eine Berufsqualifikation ausgestellt wurde.
 

Ausbildungsnachweis

Ein Ausbildungsnachweis dokumentiert die Leistungen einer Berufsqualifikation. Ausbildungsnachweise sind z.B. ein Zeugnis, ein Prüfungszeugnis oder ein Diplom. Der Ausbildungsnachweis wird von einer Behörde ausgestellt. Er muss in dem Land ausgestellt werden, in dem die Berufsqualifikation erworben wurde.

Ausgleichsmaßnahme

Mit einer Ausgleichsmaßnahme können Personen mit einem reglementierten Beruf wesentliche Unterschiede zwischen einer ausländischen Berufsqualifikation und einem deutschen Referenzberuf ausgleichen.

Dabei lernen diese Personen die Fähigkeiten, die ihnen für die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation noch fehlen, oder sie machen eine Eignungsprüfung oder Kenntnisprüfung. Bei erfolgreicher Teilnahme oder bei Bestehen erhalten diese Personen doch noch die volle Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation.

Es gibt verschiedene Ausgleichsmaßnahmen. Die gesetzliche Regelung hängt vom Beruf und von der Staatsangehörigkeit ab. Eine Ausgleichsmaßnahme kann z. B. ein Anpassungslehrgang, eine Eignungsprüfung oder eine Kenntnisprüfung sein. Die Kenntnisprüfung muss z. B. in den Gesundheitsberufen gemacht werden, wenn man aus einem Drittstaat kommt.
 

automatische Anerkennung

Einige reglementierte Berufe werden innerhalb der Europäischen Union (EU) automatisch anerkannt. Diese Berufe sind immer gleichwertig. Denn für diese Berufe gibt es in der EU einheitliche Standards für die berufliche Qualifizierung. Deshalb dürfen Personen mit diesen Berufen in allen Ländern der EU arbeiten. Diese Personen müssen die Ausbildung aber in einem Land gemacht haben, das zur EU gehört.

Die automatische Anerkennung gilt für diese Berufe:

• Ärztin und Arzt
• Zahnärztin und Zahnarzt
• Tierärztin und Tierarzt
• Apothekerin und Apotheker
• Pflegefachfrau und Pflegefachmann
• Hebamme
• Architektin und Architekt

Im Anhang der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie (2005/36/EG) gibt es eine Liste dieser Berufe.

Auch für die automatische Anerkennung muss ein Antrag auf Anerkennung bei der zuständigen Stelle gestellt werden. Im Anerkennungsverfahren erfolgt aber keine Prüfung der Gleichwertigkeit.
 

B
Befähigungsnachweis

Auch: Sachkundenachweis

Für einige selbstständige Tätigkeiten und Gewerbe ist Folgendes wichtig: Die Person muss Fachwissen oder die Befähigung zu bestimmten Tätigkeiten besitzen. Sie muss ihr Fachwissen oder die Befähigung schriftlich nachweisen. Erst dann erhält die Person die Erlaubnis, bestimmte Tätigkeiten im Beruf auszuüben. Das Dokument mit dieser Erlaubnis heißt Befähigungsnachweis oder Sachkundenachweis.

Für einen Befähigungsnachweis gibt es eine bestimmte theoretische und praktische Ausbildung. Oft gibt es auch eine Prüfung (z. B. Sachkundeprüfung). Danach erhält die Person den Befähigungsnachweis oder Sachkundenachweis als offizielles Dokument. Für einige Tätigkeiten muss die Person auch nachweisen, dass sie gesundheitlich oder persönlich geeignet ist. Das gilt z. B. für die Bewacherin, den Versicherungsvermittler oder die Fahrlehrerin.

Das Fachwissen kann eine Person auch in ihrem Beruf erworben haben. Dann gilt die Berufsausbildung genauso wie ein Befähigungsnachweis oder Sachkundenachweis. Dies geht auch mit einer ausländischen Berufsqualifikation. Die zuständige Stelle prüft, ob die ausländische Berufsqualifikation für einen Befähigungsnachweis oder Sachkundenachweis anerkannt wird.
 

Beglaubigung, amtliche
Berufe, nicht reglementierte
Berufe, reglementierte
Berufliche Fortbildung
Berufsabschluss

Eine Person hat einen Berufsabschluss, wenn sie eine Berufsausbildung beendet und eine staatliche oder staatlich anerkannte Abschlussprüfung erfolgreich bestanden hat. Den Berufsabschluss weist man z. B. durch sein Zeugnis nach.

Berufsausbildung

Eine Berufsausbildung ist eine Ausbildung in einem bestimmten geregelten Beruf. In einer Berufsausbildung lernen Auszubildende alle erforderlichen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten.

Es gibt 2 Arten von Berufsausbildung:

• duale Berufsausbildung
• schulische Berufsausbildung

Die Berufsausbildungen werden jeweils in einer Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt.

Die duale Berufsausbildung findet in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Duale Ausbildungsberufe sind z.B. Kfz-Mechatronikerin, Kaufmann im Einzelhandel oder Tischlerin.

Die schulische Berufsausbildung findet an einer Berufsfachschule oder anderen beruflichen Schule statt. Schulische Ausbildungsberufe gibt es in den Bereichen Technik, Gesundheit und Erziehung. Solche Berufe sind z. B. Pflegefachmann, staatlich geprüfte Informatikerin oder Erzieher.

Eine Berufsausbildung dauert in Deutschland in der Regel 2 bis 3,5 Jahre. Das kommt auf den Beruf an, aber auch auf den Schulabschluss. Mit dem Abitur ist die Ausbildungszeit oft kürzer.

BIBB: Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe

Berufsausübung

In einem erlernten Beruf arbeiten.

Berufsbezeichnung, Führen der

Auch: Berufsbezeichnung führen

Eine Berufsbezeichnung ist der Name für einen Beruf. Manche Berufsbezeichnungen dürfen nur mit einer staatlichen Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung verwendet werden. Zu diesen Berufen gehören z. B. Ingenieurinnen, Physiotherapeuten und weitere Berufe im Gesundheitsbereich.
 

Berufsbildung

Zur Berufsbildung gehören alle Maßnahmen zur Berufsausbildung und beruflichen Fortbildung. Die Berufsbildung gehört zum deutschen Bildungssystem.

Berufserlaubnis

Die Berufserlaubnis ist eine offizielle staatliche Berufszulassung. Damit dürfen Personen in Deutschland in einem bestimmten Beruf arbeiten. Zum Beispiel in einem akademischen Heilberuf.

Die Berufserlaubnis ist bei akademischen Heilberufen zeitlich befristet und enthält meistens weitere Einschränkungen.

Mit einer Approbation dürfen Personen mit einem akademischen Heilberuf in Deutschland dauerhaft und ohne Einschränkung arbeiten. Zum Beispiel erhalten Ärztinnen und Ärzte im Anerkennungsverfahren, die noch keine Approbation haben, vielleicht eine Berufserlaubnis.
 

Berufsfachschule

Die Berufsfachschule ist eine Form der beruflichen Schulen. In einer Berufsfachschule können die Schülerinnen und Schüler einen kompletten schulischen Ausbildungsberuf lernen.

Es gibt auch andere Angebote an einer Berufsfachschule, bei denen z. B. nur Teile einer Berufsausbildung unterrichtet werden.
 

Berufsqualifikation

Berufsqualifikationen sind Qualifikationen, die durch Ausbildungsnachweise oder Befähigungsnachweise nachgewiesen werden. Sie führen zu einem klar definierten Beruf. Eine Berufsqualifikation kann auch durch eine im Inland oder Ausland gemachte Berufserfahrung nachgewiesen werden.

Eine Berufsqualifikation ist z. B. ein Berufsabschluss, ein Fortbildungsabschluss, eine Approbation oder Berufserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung.

Für Berufsqualifikationen aus dem Ausland gibt es das Anerkennungsverfahren. Dabei wird die Gleichwertigkeit der Berufsqualifikation überprüft. Anerkennungsverfahren für Hochschulabschlüsse gibt es nur für Hochschulabschlüsse für einen reglementierten Beruf. Zum Beispiel für Ärzte oder Zahnärztinnen. Es gibt kein Anerkennungsverfahren für Hochschulabschlüsse für einen nicht reglementierten Beruf. Für diese Hochschulabschlüsse gibt es die Zeugnisbewertung. Zum Beispiel für Geologinnen oder Physiker.
 

Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG)

Das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz ist ein wichtiger Teil der Anerkennungsgesetze. Das BQFG gibt es in Deutschland auf Bundesebene und in den 16 Bundesländern. Es ist immer Artikel 1 der Anerkennungsgesetze zur Anerkennung von Berufsqualifikationen. Es regelt das Anerkennungsverfahren.

Berufsschule

Die Berufsschule ist eine Form der beruflichen Schulen. Die Berufsschule ist die Schule für den schulischen Teil einer dualen Berufsausbildung.

Berufsurkunde

Auch: Zulassungsurkunde, Erlaubnisurkunde

Eine Berufsurkunde bestätigt, dass eine Person einen bestimmten Beruf ausüben darf. Sie ist ein schriftlicher Nachweis und wird vor allem für reglementierte Berufe ausgestellt. Auf einer Berufsurkunde stehen die Berufsbezeichnung, der Name der Person, die den Beruf ausüben darf, und weitere Daten wie Ort und Datum.

Eine Berufsurkunde ist z. B. die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung, die Approbationsurkunde, die Berufserlaubnis oder die staatliche Anerkennung.

Manchmal muss man im Anerkennungsverfahren auch die Berufsurkunde vorlegen. 
 

Berufsverzeichnis

Auch: Berufsregister, Berufsliste, Verzeichnis

Eine Liste mit Personen, die in einem Beruf in einer bestimmten Region arbeiten dürfen. Zum Beispiel Handwerksrolle oder Architektenliste. Ein Berufsverzeichnis wird meistens von der zuständigen Kammer geführt.

Deshalb ist ein Berufsverzeichnis für die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation wichtig: In manchen reglementierten Berufen darf eine Person nur arbeiten, wenn sie in das jeweilige Berufsverzeichnis eingetragen ist. Das kann auch für das Führen der Berufsbezeichnung gelten. Die Eintragung in das Berufsverzeichnis erfolgt erst nach der erfolgreichen Anerkennung.

Berufszulassung

Die Berufszulassung ist die Erlaubnis von einer zuständigen offiziellen Stelle, in einem Beruf arbeiten zu dürfen. Oder die Erlaubnis von einer zuständigen offiziellen Stelle, eine bestimmte Berufsbezeichnung führen zu dürfen.

Die Berufszulassung muss bei der zuständigen Stelle beantragt werden. Die Person darf nur in dem Beruf arbeiten, wenn die Berufszulassung erteilt wurde!

Eine Berufszulassung ist z. B. die Approbation oder Berufserlaubnis für Ärztinnen und Ärzte. Oder das Führen einer Berufsbezeichnung bei Pflegefachfrau und Pflegefachmann. Die Berufszulassung kann auch die Eintragung in die Handwerksrolle für Berufe im zulassungspflichtigen Handwerk sein. Erst danach darf sich die Person als Meisterin oder Meister bezeichnen und einen Gewerbebetrieb eröffnen.

Die zuständige Stelle informiert über Berufe mit Berufszulassung im Bereich ihrer Zuständigkeit.

Bescheid
Beschleunigtes Verfahren

Beschleunigtes Verfahren heißt: Die Zeit für ein Anerkennungsverfahren ist kürzer als üblich. Unternehmen können das beschleunigte Verfahren für die Einreise von Fachkräften aus Drittstaaten beantragen. Dazu schließt das Unternehmen eine Vereinbarung mit der zuständigen zentralen Ausländerbehörde. Die zuständige Ausländerbehörde beantragt das Anerkennungsverfahren. Sie dient als zentraler Ansprechpartner für das Unternehmen und die zuständige Stelle. Für ein beschleunigtes Verfahren sind bestimmte Voraussetzungen nötig. Durch ein beschleunigtes Verfahren kann die Dauer des Anerkennungsverfahrens auf 2 Monate verkürzt werden. Das Visumsverfahren kann durch die Koordination der zentralen Ausländerbehörde auch beschleunigt werden.

C
Certificate of Good Standing

Auch:
Erworbene Rechte
Zuverlässigkeitsnachweis
Unbedenklichkeitsbescheinigung
Letter of Good Standing
Unbescholtenheit

Das Certificate of Good Standing ist ein wichtiges Dokument für die Anerkennung in vielen reglementierten Berufen. Zum Beispiel für die Anerkennung in einem Heilberuf. Mit dem Certificate of Good Standing weist eine Person ihre persönliche Eignung nach. Das Dokument sagt aus:

  • Die antragstellende Person darf in einem anderen Land in ihrem Beruf uneingeschränkt arbeiten.
  • Es liegt kein Strafverfahren gegen die Person vor.
  • Es liegen keine Strafmaßnahmen oder Disziplinarmaßnahmen gegen die Person vor.

Das Certificate of Good Standing wird in dem Land ausgestellt, in dem die antragstellende Person zuletzt gearbeitet hat.

Chancenkarte

Mit der Chancenkarte können Personen aus Drittstaaten zur Jobsuche nach Deutschland einreisen. Fachkräfte mit voller Anerkennung können die Chancenkarte direkt erhalten. Auch eine teilweise Anerkennung bringt Vorteile beim Punktesystem der Chancenkarte.

Einreise zur Arbeitsplatzsuche

D
Dienstleistungsfreiheit

Durch die Dienstleistungsfreiheit dürfen Personen, die in einem Land der Europäischen Union (EU) selbstständig Dienstleistungen anbieten, diese auch in jedem anderen Land der EU anbieten. Dies gilt aber nur für selbstständige Tätigkeiten. Das sind gewerbliche, handwerkliche oder freiberufliche Tätigkeiten, die anderen angeboten werden. Die Dienstleistungsfreiheit gilt nur für die vorübergehende und gelegentliche Tätigkeit. Es ist keine dauerhafte Möglichkeit und gilt nicht für angestellte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Dies regelt die Niederlassungsfreiheit.

Nur in den reglementierten Berufen in Deutschland, wie z. B. Arzt oder Ärztin, muss die Tätigkeit vorher schriftlich bei der zuständigen Behörde in Deutschland gemeldet werden.

Wer dauerhaft in Deutschland selbstständig tätig sein möchte, muss eine Anerkennung der Berufsqualifikation in Deutschland durchführen. Dies gilt auch für angestellte Personen.
 

Drittstaat

Bezeichnung für ein Land, das nicht zu diesen Ländern gehört:

  • Europäische Union (EU)
  • Europäischer Wirtschaftsraum (EWR)
  • Schweiz

Personen aus Drittstaaten benötigen für die Einreise nach Deutschland in der Regel ein Visum.

Einwanderung

duale Berufsausbildung

Auch: duales System

siehe Berufsausbildung
 

E
Eheurkunde

Auch: Heiratsurkunde

Eine Eheurkunde ist ein amtliches Dokument, das eine Ehe bescheinigt.

Die Eheurkunde wird vom zuständigen Standesamt ausgestellt. Die Scheidung einer Ehe wird auch in die Eheurkunde eingetragen.
 

Eignung, gesundheitliche
Eignung, persönliche
Eignungsprüfung

Auch: Defizitprüfung

Eine Eignungsprüfung ist eine Ausgleichsmaßnahme  für Personen, die sich in einem Anerkennungsverfahren befinden.

Mit einer Eignungsprüfung können Personen mit einem reglementierten Beruf die wesentlichen Unterschiede zwischen einer ausländischen Berufsqualifikation und einem deutschen Referenzberuf ausgleichen.

Das wird in der Eignungsprüfung geprüft: Kenntnisse und Fähigkeiten, die für den deutschen Referenzberuf wichtig sind und nicht durch Dokumente belegt sind. Die Eignungsprüfung berücksichtigt die Berufsqualifikation. Eine Eignungsprüfung ist keine neue Abschlussprüfung. In der Eignungsprüfung werden nur die Bereiche geprüft, in denen wesentliche Unterschiede festgestellt wurden.
 

Einheitlicher Ansprechpartner (EA)

Der Einheitliche Ansprechpartner (EA) ist ein elektronischer Behördenservice. Dieser Service bietet Informationen und Unterstützung für Verfahren bei Behörden. Dazu gehört auch das Anerkennungsverfahren und die notwendigen Verfahren, um grenzüberschreitend selbständig eine Dienstleistung anzubieten. Es gibt in jedem Bundesland in Deutschland einen zentralen Einheitlichen Ansprechpartner. Personen aus einem EU-Land können ihre Unterlagen für ihr Anerkennungsverfahren bei dem jeweiligen Online-Portal einreichen. Der EA leitet diese Unterlagen an die zuständige Stelle weiter.

Hier finden Sie Ihren Einheitlichen Ansprechpartner:

Netzwerk einheitlicher Ansprechpartner in Deutschland

 

Engpassberufe

Auch: Mangelberufe

In Deutschland gibt es für bestimmte Berufe zu wenig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das heißt: Es sind zu wenige Personen für diese Berufe ausgebildet. Diese Berufe heißen Engpassberufe.

Zu den Engpassberufen gehören vor allem technische Berufe und einige Gesundheits- und Pflegeberufe. Die Engpassberufe stehen in der Positivliste.
 

Erwerbstätigkeit

Eine Erwerbstätigkeit ist eine vertraglich geregelte Arbeit. Erwerbstätige sind z. B. Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, Selbstständige, Freiberuflerinnen und Freiberufler und Personen mit Mini-Job.

Erwerbstätigkeitsabsicht
EU / EWR / Schweiz

EU / EWR / Schweiz ist die Abkürzung für: Europäische Union/Europäischer Wirtschaftsraum/Schweiz.

Zu den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) gehören: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern.

Zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gehören: Alle EU-Mitgliedstaaten, Island, Liechtenstein, Norwegen.

Die Schweiz hat mit der Europäischen Union einen Vertrag gemacht. Darin steht: Die Schweiz nimmt am europäischen System der beruflichen Anerkennung teil.
 

EU-Berufsanerkennungsrichtlinie

Auch: Berufsanerkennungsrichtlinie, Anerkennungsrichtlinie

Die EU-Berufsanerkennungsrichtlinie heißt offiziell: Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen. Die Richtlinie regelt die Anerkennung der Berufsqualifikationen zwischen den Ländern der Europäischen Union (EU) für reglementierte Berufe.

Das sind die wichtigsten Regeln:

Die Richtlinie ist am 15. Oktober 2005 in Kraft getreten und wurde mit der Richtlinie 2013/55/EU reformiert.

EU-Bescheinigung

Auch: EU-Bescheinigung über Berufserfahrung, EG-Bescheinigung

Englisch: Certificate of Professional Experience

Für die Arbeit in einem EU-Staat ist oft ein offizieller Nachweis über die Berufserfahrung in einem anderen Mitgliedstaat der EU nötig. Diese sogenannte EU-Bescheinigung ist in Deutschland besonders wichtig für Berufe im Handwerk sowie im Bereich Industrie und Handel.

Die EU-Bescheinigung erteilt die zuständige Behörde für den Beruf im Herkunftsstaat.

EU-Konformitätsbescheinigung

Auch: Konformitätsbescheinigung

Die Konformitätsbescheinigung ist ein offizielles Dokument innerhalb der Europäischen Union (EU). Darin steht: Diese Person hat ihre Ausbildung nach dem Mindeststandard der EU gemacht. Das heißt auch: Konformität der Ausbildung.

Die Konformitätsbescheinigung ist notwendig in dieser Situation:

  • Eine Person hat einen Antrag auf Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation gestellt.
  • Diese Person hat ihre Berufsqualifikation in einem EU-Land erworben.
  • Diese Person hat ihre Berufsqualifikation erworben oder begonnen, bevor das Ausbildungsland ein Mitgliedsstaat der EU wurde.

Die Konformitätsbescheinigung wird für ausländische Berufsqualifikationen mit automatischer Anerkennung ausgestellt. Die Konformitätsbescheinigung erhalten Personen von der zuständigen Behörde im Herkunftsstaat.

Europäischer Berufsausweis (EBA)

Der Europäische Berufsausweis (EBA) ist ein elektronisches Verfahren zur Anerkennung der Berufsqualifikation. Er gilt nur für Länder der Europäischen Union (EU).

Es gibt den EBA aktuell für folgende Berufe:

  • Apothekerin und Apotheker
  • Pflegefachfrau und Pflegefachmann
  • Physiotherapeutin und Physiotherapeut
  • Bergführerin und Bergführer
  • Immobilienmaklerin und Immobilienmakler

Weitere Informationen zum EBA
Your Europe: Europäischer Berufsausweis - EBA

Externenprüfung

Die Externenprüfung ist eine besondere Prüfung für duale Ausbildungsberufe.

Mit der Externenprüfung können Personen ohne Berufsausbildung einen Berufsabschluss in einem Ausbildungsberuf machen. Sie müssen dafür folgende Bedingungen erfüllen:

  • Die Person hat bereits in dem Beruf gearbeitet, in dem sie die Prüfung macht.
  • Diese Arbeitszeit war mindestens 1,5 Mal so lang, wie die Ausbildungszeit in diesem Beruf.
  • Sie müssen die Externenprüfung bestehen.
     
F
Fachkraft

Diese Personen gelten als Fachkraft nach dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz:

  • Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die mit einer mindestens 2-jährigen Berufsausbildung in Deutschland gleichwertig ist. Kürzere ausländische Berufsausbildungen können gleichwertig mit einer qualifizierten Berufsausbildung in Deutschland sein, wenn die Ausbildung keine wesentlichen Unterschiede aufweist oder diese ausgeglichen wurden.
  • Personen mit einem Hochschulabschluss, der mit einem Hochschulabschluss in Deutschland vergleichbar ist.
Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (auch: Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung) vereinfacht die Einwanderung aus Drittstaaten. Dadurch können Fachkräfte mit Berufsausbildung oder Hochschulabschluss und Personen mit berufspraktischen Kenntnissen leichter nach Deutschland einwandern.

Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung

Fachschule

Die Fachschule ist eine Form der beruflichen Schulen. Hier kann eine Person mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung eine Weiterbildung machen. Sie kann diese Weiterbildung in Vollzeit oder Teilzeit machen. Fachschulen bieten auch folgende Weiterbildungen an:

  • Ergänzungs- oder Aufbaubildungsgänge
  • Maßnahmen der Anpassungsweiterbildung

Fachschulen werden von den Bundesländern geregelt.
 

Fachsprachenprüfung

Auch: Fachsprachprüfung

Wer die Anerkennung in einem Gesundheitsberuf wie z.B. Ärztin, Apotheker oder Physiotherapeutin beantragt, muss auch fachbezogene Deutschkenntnisse nachweisen. Fachbezogene Deutschkenntnisse bedeutet: Sie haben ausreichende Deutschkenntnisse auch im medizinischen Bereich. 

Die Fachsprachenprüfung ist ein mündlicher und schriftlicher Test. Meistens enthält sie ein Gespräch zwischen Patient und Arzt. Wer die Fachsprachenprüfung besteht, erhält ein Fachsprachenzertifikat. Es gibt verschiedene Prüfungsniveaus. Die Fachsprachen-Niveaus richten sich nach dem Beruf.

Man muss sich nicht für die Fachsprachenprüfung anmelden. Wer eine Fachsprachenprüfung machen muss, wird von der zuständigen Stelle informiert.

Die Fachsprachenprüfung kostet Geld.

Manchmal ist die Fachsprachenprüfung nicht notwendig: 

  • Sie beherrschen die deutsche Sprache. Dies stellt die zuständige Stelle fest.
  • Der Berufsabschluss stammt von einer deutschsprachigen Hochschule.
  • Der Berufsabschluss stammt von einer deutschsprachigen Schule nach mindestens 10-jähriger Ausbildung.
  • Die Berufsausbildung dauerte mindestens 3 Jahre und erfolgte auf Deutsch.
Folgeantrag

Auch: Nachfolgeantrag, Wiederaufnahmeantrag

Ein Folgeantrag ist ein neuer Anerkennungsantrag, der nach einer Anpassungsqualifizierung gestellt wird. Dabei prüft die zuständige Stelle, ob die wesentlichen Unterschiede durch die Anpassungsqualifizierung ausgeglichen werden konnten.

Wenn die wesentlichen Unterschiede ausgeglichen wurden, stellt die zuständige Stelle die volle Anerkennung fest.

Fortbildung

Auch: berufliche Fortbildung, Aufstiegsfortbildung

In einer Fortbildung können Personen mit einer Berufsausbildung berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben oder trainieren. Damit können diese Personen ihre Berufsqualifizierung verbessern. Und ihre Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt. 

In Deutschland gibt es auch Fortbildungen für Personen ohne Berufsausbildung. Diese Personen müssen aber in der Regel Berufserfahrung haben.

Fortbildungen sind nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder der Handwerksordnung (HwO) geregelt. Man unterscheidet zwischen Aufstiegsfortbildung (z.B. Meisterkurse), Umschulung und Anpassungsfortbildung. Am Ende einer Fortbildung gibt es auch eine Prüfung. Wer die Prüfung besteht, erhält einen Fortbildungsabschluss.
 

Fortbildungsabschluss

Ein Fortbildungsabschluss ist eine Berufsqualifikation. Den Fortbildungsabschluss erhalten Personen, die erfolgreich eine Fortbildung gemacht haben.

Es gibt Fortbildungsabschlüsse, die mit dem Niveau eines Abschlusses einer Hochschule oder Universität vergleichbar sind. Zum Beispiel mit einem Bachelor oder Master.

Zu den Fortbildungsabschlüssen gehören:

  • Meisterin und Meister
  • Fachberaterin und Fachberater
  • Fachwirtin und Fachwirt
  • Fachkaufleute
  • Betriebswirtin und Betriebswirt
     
Freie Berufe

Viele Berufe sind sogenannte freie Berufe. Das sind Berufe, die nach dem Gesetz eine besondere Qualifikation voraussetzen oder in denen man wissenschaftlich oder künstlerisch arbeitet. Zu den freien Berufen gehören z. B. Ärztinnen, Anwälte, Steuerberaterinnen, Architekten, Journalistinnen und Physiotherapeuten.

Freiberuflerinnen und Freiberufler bieten anderen Personen ihre Dienste oder Werke für Geld an. Sie arbeiten in der Regel selbstständig und unabhängig. Das heißt: Sie haben keinen Arbeitgeber.

Freie Berufe sind keine Gewerbe. Für viele freie Berufe benötigt man die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation.
 

Führen der Berufsbezeichnung
Führungszeugnis

Auch: polizeiliches Führungszeugnis

Das Führungszeugnis ist ein Dokument von einer Behörde. Darin stehen alle registrierten Vorstrafen einer Person.

Jede Person ab 14 Jahren kann ein Führungszeugnis beantragen. Der Antrag wird hier gestellt:

  • In Deutschland: Bei der Gemeindeverwaltung, wo die Person ihren Hauptwohnsitz hat.
  • Im Ausland: Bei der deutschen Auslandsvertretung.

In den meisten Ländern gibt es ein Dokument, das mit dem deutschen Führungszeugnis vergleichbar ist.

G
Gebührenbescheid

Ein Gebührenbescheid ist ein offizielles Schreiben einer Behörde über die Kosten für eine Verwaltungsarbeit, z. B. das Anerkennungsverfahren. In einem Gebührenbescheid stehen die Leistungen der Behörde und die Kosten.

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) ist eine Empfehlung des Europarates zu Sprachkenntnissen in einer Fremdsprache. Der GER teilt Sprachkenntnisse in einer Fremdsprache in verschiedene Kompetenzlevel und Sprachniveaus ein. Dadurch sind Sprachkenntnisse besser miteinander vergleichbar. Der GER dient auch als Maßstab zum Erwerb von Sprachkenntnissen.

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)

Raster zur Selbsteinschätzung von Europass
 

gesundheitliche Eignung

Für einige reglementierte Berufe ist die gesundheitliche Eignung für einen Antrag auf Anerkennung wichtig. Zum Beispiel für Berufe im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Sicherheit und im sozialen und erzieherischen Bereich. Für diese Berufe verlangt die zuständige Stelle den Nachweis der gesundheitlichen Eignung. Das gilt auch vor dem Antritt einer Ausgleichsmaßnahme. Manchmal muss der Nachweis aber auch erst bei einem neuen Arbeitgeber vorgelegt werden. Dann ist eine Person gesundheitlich geeignet: Eine Person kann psychisch und physisch in ihrem Beruf arbeiten.

Meistens kann die gesundheitliche Eignung durch eine ärztliche Bescheinigung nachgewiesen werden. In dieser Bescheinigung steht, dass die berufliche Tätigkeit nicht durch die Gesundheit beeinträchtig wird. Meistens darf diese Bescheinigung maximal 3 Monate alt sein.

Das kann auch passieren: Die zuständige Stelle verlangt nur eine persönliche Erklärung zum individuellen Gesundheitszustand.
 

Gesundheitsberuf

Mit dem Begriff „Gesundheitsberufe“ sind alle Berufe gemeint, bei denen man Menschen pflegt oder medizinisch versorgt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von beruflichen Tätigkeiten und Aufgaben. Diese Berufe sind unterschiedlich rechtlich geregelt und es gibt bestimmte Voraussetzungen für den Berufszugang und im Anerkennungsverfahren. Aber bei fast allen muss man ein Anerkennungsverfahren durchführen.

Personen mit einem Gesundheitsberuf kümmern sich um die Gesundheit von Menschen. Zu den Gesundheitsberufen gehören akademische und nicht akademische Heilberufe. Zum Beispiel Ärztin, Augenoptiker und Zahntechnikerin.
 

Gewerbe

Ein Gewerbe ist eine wirtschaftliche Tätigkeit, die selbstständig und auf eigene Verantwortung ausgeübt wird. Zum Beispiel: Ein Restaurant, Geschäft oder einen Handwerksbetrieb führen. Eine Person mit einem Gewerbe hat keinen Arbeitgeber.

Ein Gewerbe muss angemeldet werden. Die Gewerbeanmeldung muss vor der Eröffnung eines Gewerbes erfolgen.

In Deutschland besteht Gewerbefreiheit. Jede Person darf ein Gewerbe ausüben. Für einige Gewerbe ist aber eine besondere Erlaubnis, eine Genehmigung oder ein Sachkundenachweis notwendig, um es selbstständig durchführen zu dürfen. In bestimmten Fällen wird das Gewerbe auch besonders überwacht. Diese Gewerbe heißen auch reglementierte Gewerbe. Dazu gehören z. B. das Bewachungsgewerbe, Versicherungsvermittlungen und Pflegedienste. Für die Gewerbe in Handwerksberufen gibt es andere Regelungen.

Viele Gewerbe werden durch die Gewerbeordnung geregelt. Es ist wichtig, die Regelungen vor der Eröffnung eines Gewerbes zu kennen. Informationen dazu gibt es beim Gewerbeamt und beim Finanzamt. Für viele Gewerbe ist auch die Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation notwendig.

Es gibt selbstständige Tätigkeiten, die kein Gewerbe sind. Dazu gehören die sogenannten freien Berufe, z. B. Anwältin, Künstler und Wissenschaftlerin.

Berufe im Bereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Fischerei sind auch kein Gewerbe. Für diese Berufe gelten andere Regelungen. 

Deutsche Gewerbeordnung

 

Gewerbeanmeldung

In Deutschland muss ein Gewerbe beim Gewerbeamt angemeldet werden. Die offizielle Bescheinigung für ein Gewerbe heißt: Gewerbeschein.

Gleichwertigkeit
Gleichwertigkeitsprüfung

Auch: Gleichwertigkeitsfeststellung

In Deutschland prüft die zuständige Stelle: Ist eine ausländische Berufsqualifikation mit dem deutschen Referenzberuf gleichwertig? Diese Prüfung heißt Gleichwertigkeitsprüfung und findet im Anerkennungsverfahren statt.

Die zuständige Stelle braucht für diese Prüfung alle Dokumente über die ausländische Berufsqualifikation. Zum Beispiel das Zeugnis über den Berufsabschluss und einen Nachweis über Berufserfahrung.
 

Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“

Auch: Gütezeichen Faire Anwerbung Pflege Deutschland

Bei der Suche nach einer Arbeitgeberin oder einem Arbeitgeber sollten Pflegekräfte aus Drittstaaten auf das Gütesiegel „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ achten. 
Das Gütesiegel hilft dabei Arbeitgeber zu finden, die gute Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte aus dem Ausland gewährleisten. Bei Unternehmen mit dem Gütesiegel können Pflegekräfte sicher sein: Die Anwerbung läuft fair und transparent ab.

Faire Anwerbung Pflege Deutschland

H
Handwerk

Im Handwerk üben Personen Berufe mit vor allem handwerklichen Tätigkeiten aus. Es gibt rund 130 Handwerksberufe. Dazu gehören z. B. Bäckerin, Friseur, Uhrmacherin, Elektrotechniker und Fotografin.

Eine Ausbildung im Handwerk endet nach 3 bis 3,5 Jahren mit der Gesellenprüfung. Danach gibt es die Möglichkeit zur Fortbildung als Handwerksmeisterin und Handwerksmeister.

Personen mit einem Handwerksberuf können selbstständig arbeiten. Das heißt: Sie dürfen einen eigenen Handwerksbetrieb führen.

Im zulassungspflichtigen Handwerk muss man Handwerksmeisterin oder Handwerksmeister sein. Dies geht auch mit einer gleichwertigen ausländischen Berufsqualifikation (Anerkennungsverfahren). Zusätzlich muss man vorher in die Handwerksrolle eingetragen werden. Die Voraussetzungen regelt die Handwerksordnung.

Man kann auch in den zulassungsfreien Handwerken und handwerksähnlichen Gewerben einen eigenen Handwerksbetrieb führen. Dafür muss man sich vorher in ein Verzeichnis eintragen lassen oder ein Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden. Die Anerkennung ist hier nicht notwendig.

Die zulassungsfreien und handwerksähnlichen Gewerbe stehen in der Handwerksordnung in Anlage B.

Beides gilt auch für Personen mit einer ausländischen Berufsqualifikation.

Deutsche Handwerksordnung

Anlage B der Handwerksordnung

Handwerk, zulassungspflichtiges

Bestimmte Berufe im Handwerk sind zulassungspflichtig. Ein zulassungspflichtiges Handwerk ist ein Handwerk mit Gefährdungspotenzial. Das heißt: Wenn das Handwerk nicht korrekt ausgeführt wird, drohen Gefahren für die Kunden oder andere Menschen. Zu diesen Berufen gehören z. B. Elektrotechnikerin, Tischler und Konditorin.

Die zulassungspflichtigen Handwerke sind in Anlage A der Handwerksordnung (HwO) aufgelistet.

Handwerkerinnen und Handwerker können sich selbstständig machen und einen Betrieb gründen. In zulassungspflichtigen Handwerken ist eine Voraussetzung dafür, sich vorher in die Handwerksrolle eintragen zu lassen. Handwerkerinnen und Handwerker in den zulassungsfreien Handwerken und handwerksähnlichen Gewerben brauchen das nicht zu tun.

In die Handwerksrolle werden Meisterinnen und Meister des zulassungspflichtigen Handwerks eingetragen. Personen mit einer ausländischen Berufsqualifikation müssen dazu eine Gleichwertigkeitsprüfung durchführen lassen. Wenn die Gleichwertigkeit des ausländischen Berufsabschlusses mit dem entsprechenden deutschen Meisterabschluss festgestellt wird, dann können sie in die Handwerksrolle eingetragen werden. Sie dürfen dann selbstständig eine Handwerksfirma führen.

Es gibt auch die zulassungsfreien und handwerksähnlichen Gewerbe. Für eine Selbstständigkeit gelten dann andere Regelungen.
 

Handwerksrolle

Verzeichnis der Handwerkskammern (HWK) über die Inhaber eines Betriebes im zulassungspflichtigen Handwerk.

In Deutschland können Personen im Handwerk einen Betrieb gründen. In zulassungspflichtigen Handwerken müssen sie dafür einen bestimmten Fortbildungsabschluss haben. Dieser Abschluss heißt: Meisterin oder Meister. Meisterinnen und Meister müssen sich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Dann erhalten sie eine Handwerkskarte.

Personen mit ausländischem Fortbildungsabschluss als Meisterin oder Meister im Handwerk können einen
Anerkennungsantrag für diese Berufsqualifikation stellen. Mit der Anerkennung können sie sich ebenfalls in die Handwerksrolle eintragen lassen. Sie erhalten damit aber keinen Titel als Meisterin oder Meister!
 

Heilberuf

Personen mit einem Heilberuf kümmern sich um die Gesundheit von Menschen oder Tieren.

Personen mit einem Heilberuf dürfen in ihrem Beruf nur mit einer Approbation, Berufserlaubnis oder Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung arbeiten. Zum Beispiel Ärztinnen, Zahnärzte und Pflegefachfrauen.

Eine Übersicht über alle Heilberufe gibt es hier:

Übersicht aller Heilberufe
 

I
Internal Market Information System (IMI)

Elektronisches System der Europäischen Union (EU) zum Austausch von Daten. Mit IMI können öffentliche Stellen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) Informationen über das Internet austauschen.

Die zuständige Stelle für die Anerkennung kann so z. B. Informationen direkt von der zuständigen Behörde im Herkunftsstaat erhalten.
 

K
Kammer

Auch: berufsständische Körperschaft, Standesvertretung

Einrichtung zur Verwaltung für Personen mit gleichem oder ähnlichem Beruf. Es gibt verschiedene Kammern. Zum Beispiel Handwerkskammer, Ärztekammer und Industrie- und Handelskammer (IHK).

Eine Kammer übernimmt staatliche Aufgaben und kümmert sich um die Interessen der Mitglieder. Eine Kammer hat verschiedene Aufgaben. Sie benennt z. B. Inhalte der Ausbildungen, legt Prüfungsrichtlinien fest und stellt Berufszulassungen aus. Eine Kammer kann auch die zuständige Stelle für die Anerkennung von Berufsqualifikationen sein.
 

Kenntnisprüfung

Eine Kenntnisprüfung ist eine Ausgleichsmaßnahme für Personen aus Drittstaaten, die sich im Anerkennungsverfahren für reglementierte Heilberufe befinden.

Mit einer Kenntnisprüfung können Personen mit einem reglementierten Heilberuf die wesentlichen Unterschiede zwischen einer ausländischen Berufsqualifikation und einem deutschen Referenzberuf ausgleichen.

Die zuständige Stelle führt die Kenntnisprüfung durch. Die Kenntnisprüfung bezieht sich auf die Inhalte einer deutschen staatlichen Abschlussprüfung. Es können alle Inhalte einer solchen Abschlussprüfung geprüft werden. Es werden aber nicht zwingend alle Inhalte geprüft.
 

Konformitätsbescheinigung
M
Meisterin oder Meister

Auch: Meisterqualifikation

Meisterin oder Meister ist die Bezeichnung für einen deutschen Fortbildungsabschluss.

Meisterinnen und Meister qualifizieren sich in einer beruflichen Fortbildung für bestimmte Aufgaben. Sie lernen z. B. ein Unternehmen zu leiten. Es gibt Meisterinnen und Meister in verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel im Handwerk, in der Industrie und in der Landwirtschaft.

Es gibt Fortbildungen zur Meisterin oder zum Meister für verschiedene Berufe. Meistens brauchen die Personen dafür eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Diese Fortbildungen gibt es auch für Personen ohne Berufsausbildung, aber mit Berufserfahrung. Diese Fortbildungen gibt es auch für Personen mit einem Hochschulabschluss. Die Teilnahme an einer solchen Fortbildung hängt von den Vorschriften des jeweiligen Berufes ab.

Im zulassungspflichtigen Handwerk darf nur eine Person mit Meisterqualifikation einen Betrieb leiten und Auszubildende ausbilden.
 

N
nicht reglementierte Berufe

Für nicht reglementierte Berufe gibt es keine staatlichen Vorschriften bei der Berufszulassung. Das heißt: In diesen Berufen dürfen Personen ohne Berufszulassung arbeiten. Zu diesen Berufen gehören z.B. alle Berufe mit dualer Berufsausbildung. Personen mit einer ausländischen Berufsqualifikation können ohne Anerkennung in nicht reglementierten Berufen arbeiten.

Niederlassungsfreiheit

Das Recht für Staatsangehörige der Europäischen Union (EU), in einem anderen EU-Land selbstständig und dauerhaft zu arbeiten. Diese Personen dürfen ein Gewerbe haben. Und in kaufmännischen, handwerklichen oder freien Berufen selbstständig arbeiten.

Die Niederlassung in einem reglementierten Beruf ist in Deutschland aber nur mit der Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation möglich. Das gilt zum Beispiel für Ärztinnen und Ärzte.

Wenn Personen nur für eine bestimmte Zeit in Deutschland arbeiten wollen, brauchen sie keine Anerkennung. Dann gilt die Dienstleistungsfreiheit.
 

P
Partieller Berufszugang

Eine ausländische Berufsqualifikation kann sich von einer deutschen Berufsqualifikation stark unterscheiden. Die Anerkennung ist dann nicht möglich. Manchmal kann die zuständige Stelle aber einen sogenannten partiellen Berufszugang genehmigen. Mit einem partiellen Berufszugang darf eine Person in Deutschland arbeiten. Für die Arbeit mit einem partiellen Berufszugang gelten diese Voraussetzungen:

  • Die Person hat eine Berufsqualifikation aus einem Staat der EU/EWR/Schweiz.
  • Im Ausbildungsland darf die Person in dem Beruf ohne Einschränkung arbeiten.
  • Die Berufsqualifikation aus dem Ausland macht nur einen Teil der deutschen Berufsqualifikation aus.
  • Die ausländische Berufsqualifikation ist also nicht gleichwertig mit der deutschen Berufsqualifikation. Die wesentlichen Unterschiede sind zu groß. Eine Ausgleichsmaßnahme umfasst in diesem Fall die gesamte deutsche Ausbildung.

Die Erlaubnis für einen partiellen Berufszugang erteilt die zuständige Stelle. Dafür muss vorher ein Antrag gestellt werden. Mit dieser Erlaubnis darf eine Person in Deutschland arbeiten. Die Person darf aber nur bestimmte Tätigkeiten ausüben. Die Person muss auch die Berufsbezeichnung ihres Ausbildungslandes führen.
 

persönliche Eignung

Für einige reglementierte Berufe ist die persönliche Eignung für einen Antrag auf Anerkennung wichtig. Zum Beispiel für Berufe im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Sicherheit und im sozialen und erzieherischen Bereich. Die zuständige Stelle verlangt dann beim Antrag auf Anerkennung oder vor Antritt einer Ausgleichsmaßnahme den Nachweis der persönlichen Eignung. Manchmal muss der Nachweis aber auch erst bei einem neuen Arbeitgeber vorgelegt werden. Dann ist eine Person persönlich geeignet: Die Person hat keine Straftaten begangen und ist zuverlässig.

Die persönliche Eignung kann man mit folgenden Dokumenten nachweisen:

  • Führungszeugnis
  • Auszug aus dem Strafregister oder ein gleichwertiger Nachweis aus dem Herkunftsland
  • Erklärung, ob ein Strafverfahren bei Gericht vorliegt, z. B. ein Insolvenzverfahren
  • für Staatsangehörige aus der EU/EWR/Schweiz: Unbedenklichkeitsbescheinigung (Certificate of Good Standing)

Alle Nachweise dürfen meistens maximal 3 Monate alt sein.
 

Positivliste

Die Positivliste ist eine Liste mit allen Engpassberufen. Sie wird regelmäßig von der Bundesagentur für Arbeit (BA) neu erstellt.

In Deutschland gibt es für bestimmte Berufe zu wenige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese Berufe heißen Engpassberufe.
 

Profi-Filter

Der Profi-Filter ist ein spezielles Tool auf der Website www.anerkennung-in-deutschland.de. Der Profi-Filter stellt besondere Suchfunktionen für Expertinnen und Experten sowie Beratungsfachkräfte bereit. Damit können diese Personen gezielt nach wichtigen Informationen suchen, wie z. B. zuständige Stellen, Berufe nach gesetzlicher Regelung, Berufe nach bestimmten Reglementierungen und Berufsgruppen (basierend auf der einheitlichen nationalen Klassifikation der Berufe 2010 (KLDB 2010)  der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes).

Viele Personen wollen sich auf der Website über die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation informieren. Für diese Personen ist der Anerkennungs-Finder besser geeignet.

Prüfungsgebühren

Prüfungsgebühren sind Kosten für die Teilnahme an einer staatlichen Prüfung. Das heißt: Personen müssen vielleicht Geld für die Teilnahme an einer Prüfung bezahlen.

Q
Qualifikationsanalyse

Eine Qualifikationsanalyse ist eine besondere Form des Nachweises einer Berufsqualifikation. Dieser Nachweis erfolgt unter diesen Bedingungen:

Bei einer Qualifikationsanalyse werden die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten praktisch nachgewiesen. Zum Beispiel als Arbeitsprobe, Fachgespräch oder durch Probearbeit in einem Betrieb.

Die Person darf den Verlust ihrer Dokumente nicht selbst verschuldet haben. Die zuständige Stelle kann von der Person verlangen, dass sie einen Eid darauf schwört. Die Qualifikationsanalyse steht im Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) und in der Handwerksordnung (HwO).

Häufige Fragen zur Qualifikationsanalyse
 

R
Referenzberuf

Auch: Referenzqualifikation

Der Referenzberuf ist eine deutsche Berufsqualifikation. Im Anerkennungsverfahren vergleicht die zuständige Stelle eine ausländische Berufsqualifikation mit dem deutschen Referenzberuf.

reglementierte Berufe

Für reglementierte Berufe gibt es gesetzliche Vorschriften. Zu diesen Berufen gehören z. B. Heilberufe, Architektinnen und Lehrer.

Personen mit einem reglementierten Beruf brauchen die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation. Dann dürfen sie in Deutschland in diesem Beruf arbeiten. Der Anerkennungs-Finder hilft bei der Suche nach reglementierten Berufen.
 

S
Sachkundenachweis
Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

Auch: Aussiedler, Russlanddeutsche

Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sind Menschen mit deutscher Abstammung, die aus der früheren Sowjetunion oder aus Osteuropa nach Deutschland einwandern. Diese Personen werden offiziell als Spätaussiedlerinnen oder Spätaussiedler anerkannt.

Mit der Spätaussiedlerbescheinigung können diese Personen ein spezielles Verfahren zur Berufsanerkennung beantragen. Ein anderer Name für die Spätaussiedlerbescheinigung ist: Vertriebenenausweis.
 

Sprachzertifikat

Auch: Sprachdiplom, Sprachtest, Sprachnachweis, Deutschzertifikat

Für viele reglementierte Berufe ist der Nachweis deutscher Sprachkenntnisse notwendig. Dieser Nachweis erfolgt durch ein sogenanntes Sprachzertifikat oder Sprachdiplom. Dann bekommt eine Person ein Sprachzertifikat oder Sprachdiplom: Die Person muss einen Sprachtest erfolgreich bestehen. Ein Sprachzertifikat bescheinigt das Niveau der deutschen Sprachkenntnisse. Das Niveau richtet sich nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER). Es gibt verschiedene Sprachniveaus. Jeder Beruf erfordert ein bestimmtes Sprachniveau. Die zuständige Stelle informiert über das für den jeweiligen Beruf benötigte Sprachniveau und Sprachzertifikat.

Sprachzertifikate für die Sprache Deutsch sind z. B.:

staatlich anerkannt

In Deutschland gibt es Berufe mit zusätzlichen Abschlussbezeichnungen. Das ist zum Beispiel „staatlich anerkannt“ oder „staatlich geprüft“. Diese Abschlussbezeichnungen sind Teil der Bezeichnung für einen Berufsabschluss oder eine bestimmte Fortbildung. Zum Beispiel „Staatlich anerkannter Sozialpädagoge“ oder „staatlich geprüfte Betriebswirtin“. Diese Bezeichnungen sind rechtlich geschützt. Nur Personen, die diesen Abschluss erworben haben, dürfen sich dann so nennen.

Die Bezeichnung „staatlich anerkannt“ ("staatliche Anerkennung") bedeutet nicht Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation!

Standortberatung, Standortvermerk

Deutsch:  Standortberatung, Standortvermerk
Auch:  Standortberatungsvermerk, Beratungsvermerk, Standortnachweis, Beratungsnachweis

Fachkräfte im Ausland können sich dazu beraten lassen, an welchem Ort sie in Deutschland gebraucht werden. Die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung führt die Standortberatung durch. Sie hilft dabei, einen geeigneten Arbeitsort (eine Stadt oder ein Bundesland) und damit die zuständige Stelle für das Anerkennungsverfahren zu finden. Inhalt und Ergebnis der Beratung werden im Standortvermerk dokumentiert. Der Standortvermerk bestätigt der zuständigen Stelle, dass die Person in dem genannten Bundesland arbeiten will. 

Der Standortvermerk ist für den Antrag auf Anerkennung nicht zwingend notwendig, aber sehr hilfreich: 

  • Wenn die Person aus einem Drittstaat kommt.
  • Wenn die Person noch keinen Arbeitgeber in Deutschland gefunden hat.

Hinweis: Personen aus Drittstaaten können auch anders nachweisen, dass sie in Deutschland arbeiten wollen. Siehe dazu die Seite „Dokumente für die Antragstellung“.

Dokumente für die Antragstellung
Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung

Stelle, zuständige
Ü
Übersetzerin oder Übersetzer (öffentlich bestellt/ermächtigt)

Auch:
ermächtigte Übersetzerin/ ermächtigter Übersetzer
vereidigte Übersetzerin/vereidigter Übersetzer
beeidigte Übersetzerin/beeidigter Übersetzer

Übersetzerinnen und Übersetzer übersetzen eine Sprache in eine andere Sprache. Manchmal benötigt eine Übersetzung von amtlichen Dokumenten eine Bestätigung über die Richtigkeit der Übersetzung. Das Dokument bekommt dann einen offiziellen Vermerk und eine Unterschrift. Diese Bestätigung dürfen in Deutschland nur ermächtigte Übersetzerinnen oder ermächtigte Übersetzer ausstellen. Sie haben von einem Gericht die Erlaubnis dafür bekommen. In Deutschland haben diese Übersetzerinnen und Übersetzer unterschiedliche Bezeichnungen. Sie können heißen:

  • öffentlich bestellt
  • gerichtlich bestellt
  • (allgemein) ermächtigt
  • (allgemein) beeidigt
  • (allgemein) vereidigt

Zu einem Anerkennungsantrag gehören meistens Dokumente, die übersetzt werden müssen. Eine Liste von Übersetzerinnen und Übersetzern in Deutschland gibt es online in der Dolmetscher- und Übersetzerdatenbank der Landesjustizverwaltungen.

Manchmal erlauben zuständige Stellen keine Übersetzungen von einem im Ausland öffentlich bestellten Übersetzer! Deshalb ist diese Frage vor einer Übersetzung an die zuständige Stelle wichtig: Kann ich meine Dokumente auch in meinem Herkunftsland übersetzen lassen? Die deutschen Botschaften in anderen Ländern informieren über Kontakte zu bestellten oder ermächtigten Übersetzerinnen und Übersetzern im Ausland.

Dolmetscher- und Übersetzerdatenbank

Deutsche Botschaften in anderen Ländern

 

U
Unterschiede, wesentliche
V
Verfahrenskosten

Verfahrenskosten sind Kosten für das Anerkennungsverfahren. Das heißt: Personen im Anerkennungsverfahren müssen Geld an die zuständige Stelle bezahlen.

Im Anerkennungsverfahren kann es weitere Kosten geben. Zum Beispiel für Übersetzungen von Zeugnissen und Beglaubigungen von Dokumenten. Denn Übersetzungen und Beglaubigungen kosten Geld. Es gibt für Personen im Anerkennungsverfahren aber auch finanzielle Unterstützung.

Finanzielle Förderung

W
Weiterbildung

Die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse nach einer Ausbildung trainieren und erweitern. Es gibt folgende Formen von Weiterbildung:

  • berufliche Weiterbildung
  • allgemeine Weiterbildung
  • politische Weiterbildung
  • Weiterbildung an Hochschulen (auch: wissenschaftliche Weiterbildung)

Zur beruflichen Weiterbildung gehören Kurse für die Vertiefung und Ergänzung beruflicher Kenntnisse. Das Lernen in der beruflichen Weiterbildung erfolgt formal, nicht formal oder informell.

Die Begriffe „Fortbildung“ und „Weiterbildung“ werden im beruflichen Kontext heute oft synonym verwendet. In der Praxis gibt es für die berufliche Weiterbildung folgende Unterscheidung:

  • Umschulung
  • Aufstiegsfortbildung (z. B. Meisterkurse)
  • Anpassungsfortbildung

Eventuell muss am Ende einer Weiterbildung eine Prüfung abgelegt werden. Am Ende einer Weiterbildung bekommt man in der Regel einen Nachweis über die Teilnahme oder das Bestehen der Prüfung. Diese Nachweise heißen z. B. Teilnahmebescheinigung, Zertifikat oder Zeugnis.

Diese Nachweise helfen im Anerkennungsverfahren. Denn damit können Personen oft wesentliche Unterschiede zwischen ihrer ausländischen Berufsqualifikation und dem deutschen Referenzberuf ausgleichen.
 

Weiterbildungsabschluss

Ein Weiterbildungsabschluss ist eine Berufsqualifikation. Eine Person erwirbt einen Weiterbildungsabschluss, wenn sie eine formale berufliche Weiterbildung erfolgreich beendet. Die Person muss auch die staatliche oder staatlich anerkannte Abschlussprüfung erfolgreich bestehen.

Weiterbildungsabschlüsse nach einer Aufstiegsfortbildung sind z.B. Meisterin und Fachwirt.
Diese beiden Weiterbildungsabschlüsse sind in der Handwerksordnung (HwO) und im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Es gibt auch Weiterbildungsabschlüsse an Fachschulen. Diese werden von den Bundesländern geregelt. Dazu gehören z. B. die staatlich geprüfte Betriebswirtin und der staatlich geprüfte Techniker.

Es gibt auch spezielle Weiterbildungen für bestimmte Fachrichtungen für akademische Heilberufe. Zum Beispiel für Fachärztinnen und Fachapotheker. Die zuständige Kammer regelt diese Weiterbildungen in sogenannten Weiterbildungsordnungen.
 

wesentliche Unterschiede

Im Anerkennungsverfahren prüft die zuständige Stelle: Gibt es wichtige Unterschiede zwischen einer ausländischen Berufsqualifikation und dem deutschen Referenzberuf? Zum Beispiel bei der Dauer der Ausbildungen, den vermittelten Kenntnissen und Fähigkeiten und den erlernten Fertigkeiten.

Bei Personen, die keine volle Anerkennung erhalten, stehen diese Unterschiede im Anerkennungsbescheid. Sie heißen: wesentliche Unterschiede.
 

Z
Zeugnisbewertung

Eine Zeugnisbewertung ist ein Dokument der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB).  Das Dokument beschreibt eine Hochschulqualifikation aus dem Ausland.

Anerkennungsverfahren gibt es nur für Hochschulabschlüsse für einen reglementierten Beruf. Für Hochschulabschlüsse für einen nicht reglementierten Beruf gibt es die Zeugnisbewertung. Eine Zeugnisbewertung vergleicht die ausländische Qualifikation mit der deutschen Qualifikation nach einem Studium. Die Zeugnisbewertung informiert auch über berufliche und akademische Möglichkeiten der Qualifikation.

Die Zeugnisbewertung wird bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) beantragt.

Weitere Informationen zur Zeugnisbewertung
 

zulassungspflichtiges Handwerk
zuständige Stelle

Die „zuständige Stelle“ führt das Anerkennungsverfahren durch. Die zuständige Stelle kann z.B. eine Behörde, ein Amt oder eine Kammer sein. Welche Stelle in Deutschland für die Anerkennung zuständig ist, lässt sich mit dem Anerkennungs-Finder ermitteln.