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Angela Minniti, Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder

Mit der An­er­ken­nung ha­be ich mei­nen Weg ge­fun­den.

Aus Italien brachte Angela Minniti einen Studienabschluss und Berufserfahrung als Erzieherin mit nach Deutschland. Seit der Anerkennung arbeitet sie als pädagogische Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung in Hessen.

Mein Tipp
Man muss im­mer wei­ter­ge­hen, um das Ziel zu er­rei­chen. Und nie die Hoff­nung ver­lie­ren!
Steckbrief
Name
Angela Minniti
Alter
30
Referenzberuf
Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder
Herkunftsland Abschluss
Italien
tätig als
Pädagogische Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung

Meine Geschichte

„Anerkennung bedeutet für mich, meine Arbeit vollständig machen zu können und Verantwortung zu haben.“

Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch für Angela Minniti und ihren Weg zur beruflichen Anerkennung. 3 Jahre wartete die Italienerin darauf, als Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder arbeiten zu können. 2016 kam Angela Minniti nach Deutschland, um mit ihrem Partner zusammenzuziehen. Sie brachte einen Hochschulabschluss der Erziehungswissenschaften und mehrere Jahre Berufserfahrung als Erzieherin mit.

„Der Start war total schwer“, erinnert sich die 30-Jährige. „Ich konnte nur Hallo und Tschüss sagen.“ Um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, besuchte sie ab Dezember 2016 einen B1-Deutschkurs an der Volkshochschule in Groß-Gerau. Ein paar Meter davon entfernt suchte eine Kindertageseinrichtung eine Praktikantin. Angela Minniti nutzte die Chance und bewarb sich mit Erfolg: 1,5 Jahre lang sammelte sie praktische Erfahrungen und erlangte das Sprachniveau B2.

Aus dem Praktikum ergab sich Anfang 2019 eine Stelle als Assistentin. Angela Minniti fühlte sich von Beginn an wohl. Doch ohne die Anerkennung ihres Abschlusses konnte sie keine verantwortungsvollen Aufgaben in der Kita übernehmen. „Ich hätte schon im August 2019 einen Teilzeitvertrag als Fachkraft haben können, aber ich hatte die Anerkennung noch nicht. Ich wollte aber meinen Job hier in Deutschland machen.“

Im April 2019 stieß sie auf die Mobile Anerkennungsberatung (MoAB) von INBAS im IQ Netzwerk Hessen. Da hatte sie bereits einen Antrag auf Anerkennung als staatlich anerkannte Sozialpädagogin gestellt. In der Beratung wurde deutlich, dass Angela Minnitis Ziele und beruflichen Vorstellungen besser zu einer Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder passen. MoAB unterstützte sie dabei, den alten Antrag zurückzuziehen und den neuen Antrag auf Anerkennung als Fachkraft bei der Frankfurt University of Applied Sciences zu stellen. Minniti: „Meine Beraterin war für mich die Verbindung zur zuständigen Stelle. Sie hat mir sehr geholfen.“

Die IQ Anerkennungsberatung begleitete die Italienerin im weiteren Prozess der Anerkennung. Sie half ihr, den Anerkennungsbescheid zu beurteilen und setzte sich dafür ein, die Dauer des Anpassungslehrgangs zu verkürzen. Mit Erfolg: Aus 8 Monaten wurden 15 Wochen. Die Erfahrungen als Praktikantin und Assistentin wurden angerechnet. Für den Anpassungslehrgang in Form eines Praktikums musste sie unter anderem die Arbeit in Gruppen und das Schreiben von Erziehungsplänen nachweisen. „Das alles konnte ich in meiner Einrichtung machen“, freut sich Angela Minniti.

Im März 2020 war es endlich soweit: „Ich habe meine Anerkennung in der Corona-Zeit bekommen. Es war für mich so wunderschön in dieser stressigen Zeit. Unser Kindergarten war zu, wir waren zu Hause. Ich habe diesen Brief in meinem Briefkasten gesehen und war so glücklich. Ich habe laut geschrien!“ Seitdem arbeitet Angela Minniti als pädagogische Fachkraft in derselben Kindertageseinrichtung. Mit der Anerkennung änderte sich auch ihre Arbeitssituation: „Jetzt kann ich eine Gruppe leiten, Elterngespräche führen, Verantwortung übernehmen. Und ich bekomme auch mehr Lohn. Anerkennung bedeutet für mich, endlich meine Arbeit vollständig machen zu können.“

Im Rückblick erscheint Angela Minniti der Zugang zu einer guten Beratung und den richtigen Informationen zur Anerkennung besonders wichtig. Anderen Anerkennungssuchenden rät sie, immer weiterzugehen, um das Ziel zu erreichen. Und vor allem nie die Hoffnung zu verlieren.

Angela Minniti hat sich schon neue Ziele gesteckt. Sie möchte ihr Deutsch weiter verbessern, eine Weiterbildung machen und irgendwann selbst eine Kindertageseinrichtung leiten: „Ich hoffe, dass ich in meinem Kindergarten weiterarbeiten kann. Das ist ein Platz, wo ich mich einfach wohlfühle und weiterentwickeln kann. Ich habe meinen Weg gefunden.“

 

Der Text ist eine redaktionell bearbeitete Version des Originaltexts von Nadine Ebling (Koordination IQ Netzwerk Hessen, INBAS GmbH). Das Gespräch mit Angela Minniti fand im November 2020 statt. Im Anerkennungsverfahren wurde sie von der Mobilen Anerkennungsberatung (MoAB) von INBAS unterstützt. MoAB berät und begleitet Anerkennungssuchende in ganz Hessen auf ihrem Weg zur Anerkennung. Beratungen finden in den Räumlichkeiten der Agenturen für Arbeit an vielen Standorten statt.

Pädagogische Fachkräfte sind z. B. Erzieherinnen, Heilerziehungspfleger oder Sozialpädagoginnen mit staatlicher Anerkennung. In manchen Bundesländern können auch weitere Berufsqualifikationen als pädagogische Fachkraft anerkannt werden. Grundlage in Hessen ist §25b, Hessisches Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch (HKJGB). Hier werden die Verfahren zur Anerkennung einer entsprechenden Hochschulausbildung von der Frankfurt University of Applied Sciences bearbeitet.

Mein Verfahren in Kürze

  1. In Italien schließt Angela Minniti ein 5-jähriges Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften ab und sammelt Berufserfahrung als Erzieherin. 2016 zieht sie nach Deutschland zu ihrem Partner. 
  2. Sie arbeitet zunächst als Praktikantin, dann als Assistentin in einer Kindertageseinrichtung in Groß-Gerau. Sie macht einen Deutschkurs und strebt mehr Verantwortung und ein besseres Gehalt als pädagogische Fachkraft an.
  3. 2019 beantragt Angela Minniti mit Unterstützung der Mobilen Anerkennungsberatung im IQ Netzwerk Hessen die Anerkennung als Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder bei der Frankfurt University of Applied Sciences.
  4. Für die Anerkennung muss sie einen Anpassungslehrgang machen. Dieser wird von 8 Monaten auf 15 Wochen verkürzt, da ihre praktischen Erfahrungen angerechnet werden.
  5. Im Februar 2020 erhält Angela Minniti die Anerkennung. Seitdem arbeitet sie als pädagogische Fachkraft in der Kindertageseinrichtung in Groß-Gerau.
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Hände halten eine Publikation.
IQ Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung, 2024

Landesrechtliche Regelungen für Frühpädagogen

Die Broschüre erläutert die rechtlichen Regelungen in den Bundesländern zur Anerkennung von Kindheitspädagoginnen und Erziehern.