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Ein Angebot des Bundesinstituts für Berufsbildung

Azem Ceka, Maler- und Lackierermeister

Ich bin un­ab­hän­gig, ha­be viel Ver­ant­wor­tung und füh­le mich in­te­griert. 

Azem Ceka kam 1998 aus Mazedonien nach Deutschland. Der gelernte Fahrzeuglackierer arbeitete viele Jahre als Angestellter. Dank der Anerkennung seiner Meisterqualifikation ist er heute selbstständig und unabhängig.

Mein Tipp
Im­mer ein Ziel vor Au­gen ha­ben, nie­mals auf­ge­ben und viel ler­nen! 
Steckbrief
Name
Azem Ceka
Alter
36
Referenzberuf
Maler- und Lackierermeister
Herkunftsland Abschluss
Mazedonien
tätig als
Maler- und Lackierermeister

Meine Geschichte

„Anerkennung bedeutet für mich von anderen den gleichen Respekt zu bekommen, den ich ihnen entgegenbringe.“

Die Heimat von Azem Ceka ist Mazedonien, das früher zu Jugoslawien gehörte und seit 2019 Nordmazedonien heißt. Gleich nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum Autolackierer im Jahr 1998 ging er nach Deutschland. Azem Ceka erinnert sich: „Wir hatten viele Bekannte hier. Sie berichteten nur Gutes.“ Dazu gehörten die berufliche Perspektive, „die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie die vielen Möglichkeiten, Neues zu lernen“. Azem Ceka fand schnell eine Anstellung in einer Autolackiererei. „Alles war so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Daher beschäftigte er sich zunächst nicht mit der Anerkennung seines Berufsabschlusses. Die Anerkennung wurde für ihn erst 2013 wichtig, als er sich mit einer Autolackier-Werkstatt selbstständig machte. Denn für seinen Betrieb brauchte er einen Meister. Also musste Azem Ceka einen Meister einstellen. Das Problem: „Der Meister hat mich viel Geld gekostet. Und ich war zwar selbstständig, aber immer noch abhängig von anderen.“

Das wollte Azem Ceka ändern. Deshalb startete er das Anerkennungsverfahren. Die erste Station war die Handwerkskammer (HWK) Hamburg. „Hier habe ich alle Antworten bekommen“, berichtet Azem Ceka. Zunächst reichte er sein Ausbildungszeugnis und sein Fortbildungsdiplom aus Mazedonien ein. Darüber hinaus benötigte die HWK weitere Dokumente über die Inhalte der Ausbildung. Doch Azem Ceka konnte keine weiteren Dokumente aus seiner Heimat bekommen. Deshalb schlug ihm die HWK eine Qualifikationsanalyse vor. Damit sollte er die beruflichen Fähigkeiten für die Teile 1 und 2 der Meisterprüfung praktisch nachweisen.

Azem Ceka entschied sich dafür, die Qualifikationsanalyse zu machen. Nach einem fachlichen Vorgespräch bei der Maler- und Lackierer-Innung Hamburg war es dann soweit. Die Aufgabe lautete: eine Autotür bearbeiten, die Kunststoffe erkennen, die notwendige Reparatur erläutern und einen „Spot-Repair“ an einer Stoßstange durchführen. „Da ich seit über 10 Jahren als Autolackierer tätig bin, war das handwerklich für mich kein Problem.“ Und so erhielt Azem Ceka 2 Wochen nach der Qualifikationsanalyse den Bescheid über die teilweise Anerkennung seiner Meisterqualifikation.

Etwas schwieriger gestaltete sich der anschließende Weg zur vollen Gleichwertigkeit. Hierfür besuchte Azem Ceka abends den Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung: „Für die notwendigen Sprachkenntnisse musste ich nebenbei mit meiner Frau sehr viel Deutsch lernen.“ Aber auch das schaffte er. Er beendete den Lehrgang erfolgreich mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Nach der vollen Anerkennung seiner Meisterqualifikation formuliert Azem Ceka direkt das nächste Ziel: „Ich will meinen Betrieb vergrößern und Lehrlinge ausbilden.“

Das Gespräch mit Azem Ceka wurde im Juni 2016 geführt. Bei der Anerkennung seines Abschlusses beriet und begleitete ihn die Handwerkskammer (HWK) Hamburg.

Mein Verfahren in Kürze

  1. In Mazedonien macht Azem Ceka eine Ausbildung zum Autolackierer und später eine Fortbildung zum Meister.
  2. 1998 kommt er nach Deutschland und arbeitet viele Jahre als Angestellter in einer Autolackiererei.
  3. 2013 macht sich Azem Ceka in Hamburg mit einer Autolackier-Werkstatt selbstständig. Weil er dafür einen Meister braucht, muss er jemanden einstellen.
  4. Er beantragt die Anerkennung seiner Meisterqualifikation bei der Handwerkskammer. In einer Qualifikationsanalyse weist er Teile der Meisterprüfung praktisch nach.
  5. Azem Ceka schließt den Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung erfolgreich ab. Danach erhält er die volle Anerkennung seiner Meisterqualifikation.