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30.08.2023

Mehr Anträge – vor allem aus dem Ausland

Das Statistische Bundesamt hat die Anerkennungszahlen für 2022 veröffentlicht. Das BIBB-Anerkennungsmonitoring betrachtet die Zahlen der Bundesberufe genauer.

Das Statistische Bundesamt hat heute (30.08.2023) die Statistik zu den Anerkennungsgesetzen von Bund und Ländern veröffentlicht. In seiner Pressemitteilung bezieht es sich auf das gesamte Anerkennungsgeschehen, das heißt Bundes- und Länderberufe zusammen. Für das Jahr 2022 weist es rund 49.500 Neuanträge aus. 79 Prozent (rund 39.300) dieser Anträge entfielen auf Bundesberufe, 21 Prozent (rund 10.200) auf Länderberufe. Insgesamt (Bundes- und Länderberufe zusammen) ergibt sich damit ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das BIBB-Anerkennungsmonitoring nimmt die Veröffentlichung der Statistik zum Anlass, einen genaueren Blick auf die Bundesberufe zu werfen:

Rund 39.300 Anträge zu Bundesberufen gingen bei den Anerkennungsstellen im Jahr 2022 ein; 48 Prozent davon – und damit deutlich mehr als in den Jahren zuvor – wurden aus dem Ausland gestellt, vor allem aus Drittstaaten.

Medizinische Gesundheitsberufe bestimmten mit gut 16.600 Anträgen von Gesundheits- und Krankenpfleger/-in bzw. Pflegefachpersonen erneut das Anerkennungsgeschehen. An zweiter Stelle folgte der Arztberuf mit rund 7.400 Anträgen. Zu den nachgefragtesten Berufen gehörten aber auch nicht reglementierte Berufe wie Elektroniker/-in oder Koch/Köchin.

Den Anträgen zu Bundesberufen lagen in den vergangenen Jahren zunehmend Qualifikationen aus Drittstaaten zugrunde. Dieser Trend setzte sich weiter fort: Bei 82 Prozent der Anträge 2022 stammte die berufliche Qualifikation aus einem Drittstaat. Am häufigsten waren dies Abschlüsse aus Bosnien und Herzegowina (rund 3.500 Anträge), gefolgt von Anträgen zu türkischen (3.300 Anträge) und philippinischen Qualifikationen (rund 3.100 Anträge).

Bei rund 2.350 der insgesamt 39.300 Anträge meldeten die zuständigen Stellen 2022, dass es sich um ein Anerkennungsverfahren im Rahmen des beschleunigten Fachkräfteverfahrens nach §81a AufenthG handelte.

Der Blick auf den Ausgang der Anerkennungsverfahren zeigt: Knapp die Hälfte (47 Prozent) der rund 44.100 beschiedenen Verfahren zu Bundesberufen hatte 2022 die volle und 10 Prozent eine teilweise Gleichwertigkeit zum Ergebnis. Bei weiteren 41 Prozent entschieden die zuständigen Stellen die „Auflage“ einer Ausgleichsmaßnahme. 2 Prozent der Verfahren endeten negativ.

Weitere Informationen

Die Ergebnisse der Statistik zum Bundesgesetz in Kürze

Auswertung der amtlichen Statistik zum Anerkennungsgesetz des Bundes für 2022

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts

Auswertungen des Statistischen Bundesamts zu Bundes- und Landesberufen (Statistischer Bericht)