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04.09.2025

Anerkennung auf Rekordniveau

Das Statistische Bundesamt hat die Anerkennungszahlen für 2024 veröffentlicht. Das BIBB-Anerkennungsmonitoring betrachtet die Zahlen der Bundesberufe genauer.

Die Zahl der Anerkennungsanträge hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht: Aus der heutigen Pressemitteilung (4.9.2025) des Statistischen Bundesamtes gehen die Ergebnisse der Anerkennungsstatistik von Bund und Ländern für das Jahr 2024 hervor. Demnach gab es rund 71.000 Anträge, was einem Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Rund 15.600 Anträge (22 Prozent) entfielen auf Berufe in Zuständigkeit der Länder, rund 55.300 Anträge (78 Prozent) auf Bundesberufe.

Das BIBB-Anerkennungsmonitoring ist mit der Auswertung der amtlichen Statistik des Bundes beauftragt. Das Team wirft einen genaueren Blick auf die Bundesberufe und kommt zu folgenden Ergebnissen:

Sowohl das Antragsgeschehen als auch die beschiedenen Verfahren erreichten 2024 neue Höchstwerte. Die Nachfrage zur Anerkennung von Berufsqualifikationen aus Drittstaaten und jene zu den Heilberufen des Bundes bestimmten dabei erneut das Geschehen. Die meisten Anträge wurden zu Berufsqualifikationen aus der Türkei, Indien und Tunesien gestellt. Den anteilig größten Zuwachs verzeichneten Anträge zu ukrainischen Berufsqualifikationen. Die Antragszahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (+143 %). Mit rund 3.500 Anträgen lag die Ukraine 2024 damit auf Rang fünf der Ausbildungsstaaten. Auf die Berufe Pflegefachperson bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger/-in (22.425 Anträge) und Ärztin/Arzt (10.857 Anträge) entfielen abermals die mit Abstand meisten Anträge.

Die Verfahrensergebnisse zeigten insgesamt eine hohe Anerkennungsfähigkeit, was sich in der sehr geringen Quote negativ beschiedener Verfahren widerspiegelt. In den reglementierten Berufen sind auf dem Weg zur vollen Gleichwertigkeit jedoch in vielen Fällen Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.

Fazit: Der deutsche Arbeitsmarkt benötigt dringend Fachkräfte – auch aus dem Ausland. Daher sind es gute Nachrichten, dass eine hohe Nachfrage nach Berufsanerkennung besteht und diese immer weiter steigt. Damit wächst nicht nur die Zahl anerkannter, qualifizierter Fachkräfte. Sondern auch das Potenzial, künftig noch mehr qualifizierte Menschen nachhaltig in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Insbesondere in den reglementierten Berufen, wie den Heilberufen, bleibt dies wichtig, um dem teils immensen Fachkräftemangel zu begegnen. Somit bleibt die Anerkennung ein unverzichtbares Instrument zur Fachkräftesicherung. Gleichwohl oder umso mehr gilt es, die Optimierung der Anerkennungsverfahren im Blick zu behalten und diese voranzutreiben.

Weitere Informationen

Auswertung der amtlichen Statistik zum Anerkennungsgesetz des Bundes für 2024

Die Ergebnisse der Bundesstatistik für 2024 in Kürze

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts 

Auswertungen des Statistischen Bundesamts zu Bundes- und Landesberufen (Statistischer Bericht)