Kateryna Pakhaliuk, Apothekerin

Mein Verfahren in Kürze

Meine Geschichte

„Über Kollegen habe ich viele Informationen erhalten. Ich finde es sehr schön, wenn Menschen, die bereits die Anerkennung in Deutschland haben, ihr Wissen weitergeben. Das hilft anderen sehr.“

Schon lange vor dem Krieg hatte sich Kateryna Pakhaliuk entschlossen, nach Deutschland zu gehen. Doch es sollte nicht so plötzlich sein. „Der Krieg hat alles schneller gemacht“, erinnert sich die Apothekerin aus Dubno, einer Kleinstadt 160 Kilometer östlich von Lwiw (Lemberg). Aus den geplanten 12 Monaten wurden 11 Tage: Kurz nach Kriegsbeginn floh Kateryna Pakhaliuk mit ihren beiden Töchtern und kam im März 2022 in Hannover an.

Hier profitierte Kateryna Pakhaliuk von ihren Vorbereitungen auf den Neustart in Deutschland. Sie ließ sich von der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung bei der IHK in Hannover zur Anerkennung ihrer Berufsqualifikation beraten. „Die Beraterin hat mir den Weg zur Anerkennung Schritt für Schritt erklärt: Zuerst muss ich die Fachsprachenprüfung ablegen, da ich die Sprachkenntnisse für die anschließende Kenntnisprüfung benötige. Es ist sehr wichtig, dass alles strukturiert abläuft.“ 

Kateryna Pakhaliuk verfügte bereits über Deutschkenntnisse auf dem Sprachniveau B2 und machte einen Vorbereitungskurs auf die Fachsprachenprüfung. Die Fachsprachenprüfung auf dem Niveau C1 bestand sie im September 2022. Mit bestandener Fachsprachenprüfung ist es möglich, von der Apothekerkammer Niedersachsen eine eingeschränkte Berufserlaubnis zu erhalten. Für die Anerkennung selbst ist die Fachsprachprüfung nicht erforderlich. Mit der eingeschränkten Berufszulassung kann man befristet als Apothekerin unter Aufsicht arbeiten.

Den Antrag auf Erteilung der Approbation als Apothekerin stellte sie am 28. November 2022 bei der Apothekerkammer Niedersachsen. Im Januar erhielt sie zunächst die eingeschränkte Berufserlaubnis. Für die Approbation musste sie jetzt noch die Kenntnisprüfung ablegen. „Ich hätte mich auch für eine Prüfung der Gleichwertigkeit meines Studiencurriculums entscheiden können, aber dann hätte ich weitere 200 Seiten übersetzen lassen müssen. Das hätte viel Geld gekostet und lange gedauert. Deswegen habe ich das nicht gemacht und mich auf die Kenntnisprüfung vorbereitet“, erläutert Kateryna Pakhaliuk. 

Sie belegte einen Online-Vorbereitungskurs auf die Kenntnisprüfung. Bei den Kosten für die Vorbereitungskurse und die Übersetzung von Dokumenten für den Antrag erhielt sie finanzielle Unterstützung vom Jobcenter Garbsen.

Ab März 2023 arbeitete Kateryna Pakhaliuk in Teilzeit in der Bach-Apotheke in Garbsen als Apothekerin unter Aufsicht und bereitete sich weiter auf die Kenntnisprüfung vor. „Mir hat es sehr geholfen, dass ich mit anderen Kursteilnehmern geübt habe. Das haben wir online gemacht. Ich würde das jedem empfehlen, der sich auf die Kenntnisprüfung vorbereitet. Auch die praktische Erfahrung in der Apotheke hat mir geholfen und mich sicherer gemacht“, erinnert sich Kateryna Pakhaliuk. 

Im Juli 2024 fand die Kenntnisprüfung von Kateryna Pakhaliuk statt. „Die Prüfung bestand aus den Themenfeldern Pharmazeutische Praxis, Pharmakologie und Recht für Apotheker. Die Prüfungssituation war natürlich sehr stressig, aber insgesamt waren die Prüfer sehr nett.“ Nach 45 Minuten erhielt Kateryna Pakhaliuk das Ergebnis: Bestanden! „Endlich! Endlich ist die Vorbereitung vorbei, dachte ich da. Meine Kinder waren auch sehr glücklich, dass das viele Lernen vorbei war.“

Bald nach der bestandenen Kenntnisprüfung erhielt Kateryna Pakhaliuk ihre Approbationsurkunde. Damit kann sie in Deutschland uneingeschränkt als Apothekerin arbeiten. Sie ist immer noch in der Bach-Apotheke in Garbsen tätig, aber inzwischen mit einem unbefristeten Vertrag. Und sie möchte in Deutschland bleiben. „Ich fühle mich in Deutschland wohl. Natürlich mache ich mir sehr viele Sorgen über die Situation in der Ukraine. Der Weg war nicht so leicht, aber es hat sich gelohnt.“

Das Gespräch mit Kateryna Pakhaliuk fand im Mai 2025 statt. Beim Anerkennungsverfahren beriet und unterstützte die IHK in Hannover. Die Kenntnisprüfung wurde durch die Apothekerkammer Niedersachsen durchgeführt.