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Daniela Koch, Bachelor Betriebswirtschaftslehre

Die Zeug­nis­be­wer­tung war für mich der wich­tigs­te Schritt.

Nach dem BWL-Studium in Kolumbien kam Daniela Koch nach Deutschland. Hier machte sie eine Zeugnisbewertung und lernte ihren Mann kennen. Heute betreibt sie mit ihm ein Café in Hamburg.

Mein Tipp
Sich in­for­mie­ren, pla­nen und War­te­zei­ten sinn­voll nut­zen.
Steckbrief
Name
Daniela Koch
Alter
31
Referenzberuf
Bachelor Betriebswirtschaftslehre
Herkunftsland Abschluss
Kolumbien
tätig als
Café-Managerin

Meine Geschichte

„Anerkennung bedeutet für mich Respekt für meine Person und für das, was ich gelernt habe.“

Daniela Koch aus Kolumbien hatte schon früh die Idee, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Ein deutscher Großvater, ein deutscher Name, ein deutscher Pass. Und eine Schwester, die bereits seit 10 Jahren in Deutschland lebte. Was lag da näher, als selbst nach Deutschland auszuwandern?

Im Oktober 2012 machte Daniela Koch ihren Traum wahr und kam nach Deutschland. Zuvor hatte sie ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) abgeschlossen und ein Praktikum bei der Handelskammer gemacht. Und sie hatte einen Plan: Zuerst wollte sie die Sprache weiter lernen und die deutsche Kultur besser verstehen. Danach würde sie ihre Abschlüsse bewerten lassen. Und schließlich wollte sie eine Arbeitsstelle finden oder weiter studieren. Eines nach dem anderen, Schritt für Schritt. Und so ging sie in ihrer neuen Wahlheimat Hamburg zielstrebig vor. Daniela Koch belegte Deutschkurse bis zum Niveau C1. Dann ließ sie ihre Zeugnisse übersetzen und beglaubigen. Dank ihrer Schwester in Deutschland kannte sie das Verfahren der Zeugnisbewertung. Außerdem hatte sie sich im Internet und bei Bekannten informiert, an wen sie sich in Deutschland wenden könnte.

Die Zentrale Anlaufstelle Anerkennung (ZAA) des Diakonischen Werks Hamburg erklärte Daniela Koch, wie es weitergeht. Sie reichte ihre Unterlagen für eine Zeugnisbewertung bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) ein. Mit Erfolg: Der kolumbianische Hochschulabschluss wurde zwischen einem deutschen Bachelor und einem deutschen Master eingestuft. Die Zeit bis zum Ergebnis der Zeugnisbewertung nutzte sie für verschiedene Jobs. Diese entsprachen nicht genau ihren Fähigkeiten, ließen ihr aber Zeit für andere Dinge. So konnte sie weitere Fortschritte im Sprachkurs machen und sogar ein Semester an der Uni Hamburg belegen. In dieser Zeit arbeitete die heute 31-Jährige als Servicekraft in verschiedenen Cafés. In einem davon arbeitete auch ihr heutiger Ehemann Matías León. Die beiden hatten sich im Sprachkurs kennengelernt. Sie verliebten sich ineinander und entwickelten einen Geschäftsplan: „Unser Traum war es, ein eigenes Café zu eröffnen. Dann bekam Matías die Anerkennung als Konditormeister. Das war unsere Chance.“

Gesagt, getan! Als Betriebswirtin fiel es Daniela Koch leicht, einen Businessplan aufzustellen und umzusetzen. Heute läuft das Café erfolgreich. Dort ist ihr Mann vor allem für das gastronomische Angebot zuständig. Daniela Koch kümmert sich um das Marketing, das Personal, die Zahlen und die Weiterentwicklung des Geschäfts. Im Rückblick ist sie froh, dass sie die Geduld für die Zeugnisbewertung aufgebracht hat: „Die Zeugnisbewertung war gut für mein Selbstbewusstsein und hat mir Sicherheit gegeben. Was ich im Studium gelernt habe, wird in Deutschland respektiert. Und das war sehr wichtig für meine weiteren Pläne. Die Mühe hat sich gelohnt.“

 

Das Gespräch mit Daniela Koch fand im Februar 2019 statt. Die Zeugnisbewertung erfolgte über die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB). Beim Verfahren beriet die Zentrale Anlaufstelle Anerkennung (ZAA) des Diakonischen Werks Hamburg.

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Meine berufliche Anerkennung ist ein Gewinn, weil ich jetzt mit meiner Frau eine eigene Konditorei habe.
Ich bin Matías León. Ich komme aus Chile.
Ich habe Gastronomie international gelernt.
Jetzt bin ich in Deutschland anerkannter Konditor-Meister. 
Ich bin Daniela Koch. Ich komme aus Kolumbien.

Ich habe Matías, meinen Mann, bei einem Deutschkurs kennengelernt.
Mein kolumbianischer BWL-Abschluss ist auf dem deutschen Niveau anerkannt.
Im Café mache ich das Geschäftliche. Willkommen bei Elisa, unserer Konditorei.

Wir konnten das Café nur aufmachen, weil ich den Meister-Brief habe.
Und ich mein BWL-Wissen einbringen konnte.
Ich wollte immer etwas Neues kennenlernen.

Dadurch, dass ich einen Onkel hier in Hamburg habe, konnte ich nach Deutschland kommen.
Dann habe ich erfahren, dass ich meine Ausbildung hier anerkennen lassen konnte.
Ich hatte fast ein Meister-Niveau.  Dadurch konnte ich mich weiter als Konditor entwickeln.
Für den Meister sollte ich nur zwei Prüfungen machen, und die waren super schwer ich musste viel lernen und ich habe es geschafft.
Ein eigenes Café, das war unser Traum.

Die Vorbereitungen haben 1,5 Jahre gedauert. ir mussten erstmal einen Business-Plan machen und die passenden Räume fin-den.
Parallel dazu habe ich als Konditor gearbeitet damals.

2017 haben wir das Café aufgemacht. Jetzt sind wir sehr glücklich damit. 

Mache es wie wir. Lerne Deutsch. Habe Geduld.

Und sei fleißig und mache die Anerkennung.
Es gibt so viel Unterstützung. Nutze sie.
Starten Sie Ihre eigene Erfolgsgeschichte und erzählen Sie davon. 

Mein Verfahren in Kürze

  1. In Kolumbien macht Daniela Koch ihren Bachelor in Betriebswirtschaftslehre (BWL) und ein Praktikum bei der Handelskammer.
  2. 2012 macht sie ihren Traum wahr und kommt nach Deutschland. Sie lernt Deutsch und erreicht das C1-Niveau.
  3. Daniela Koch lässt ihre Zeugnisse übersetzen und beglaubigen. Außerdem nutzt sie die Anerkennungsberatung beim Diakonischen Werk Hamburg.
  4. Sie beantragt die Zeugnisbewertung ihres Bachelors. Bis zum Ergebnis lernt sie weiter Deutsch, arbeitet als Servicekraft und lernt ihren Mann Matías León kennen.
  5. Nach der Anerkennung ihres Mannes als Konditormeister eröffnet Daniela Koch mit ihm ein Café. Dort ist sie für das Geschäft zuständig.

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